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Barcode: 40426001258222	Standorte: 14 / 80	Status: Verfügbar	Vorbestellungen: 0	Frist:

21 Kapitel umfasst Corinna Antelmanns Roman über ein 12-jähriges Mädchen, dessen Leben nach dem Tod der Eltern von zwei scheinbar gegensätzlichen Räumen bestimmt wird: Kinderheim und Friedhof. Die Handlung wird von Saskias Bewegung zwischen diesen Räumen dominiert und die Gliederung der Erzählung verweist samt vorangestellter Kapitelzusammenfassungen auf eine Idee der (Drehbuch-)Autorin: die 21 „Episoden“ sollen die Grundlage für eine geplante TV-Serie sein. Zu Beginn des Romans steht die personal erzählte Verlorenheit der Protagonistin im Mittelpunkt: „Siebtes Kapitel, in dem Saskia heimatlos von einem Ort zum anderen schlingert und weder diesseits noch jenseits der Mauern zur Ruhe kommt.“ Zunächst gilt es die Mauern des Heims sowie die pädagogische Einflussnahme des Heimleiters zu überwinden. Der angrenzende Waldfriedhof bietet Saskia nicht nur einen Schutzraum vor den gut oder weniger gut gemeinten Übergriffen derjenigen, die sich innerhalb der Mauern bewegen, sondern auch einen neuen und zugleich fantastischen Familienraum, der, wie es der Romantitel erahnen lässt, von Gespenstern bewohnt wird. In der Interaktion mit den Geistern, die nur Saskia und einem misanthropischen Friedhofsverwalter möglich ist, setzt Corinna Antelmann auf überwiegend bildhafte Formulierungen, die für die Zwecke eines Drehbuchs wohl zielführend, für den intendierten Spannungsaufbau jedoch hinderlich sind. Bestimmt wird der Text, der eilig zwischen Dialogen, Figurenhandlung und Saskias Innensicht wechselt, zudem vom Verzicht auf Leerstellen und dem Einsatz von adjektivlastigen Gefühlsbeschreibungen, die ausführlich sowohl von Saskias destruktiver Lebenseinstellung als auch von der Zuneigung zu einem Jungen Namens Oskar berichten. Einzig der Verbleib der Eltern bleibt rätselhaft. Saskia begibt sich auf die Suche und löst im Zuge dessen jene Probleme, die ihre Geisterfreund_innen in der misslichen Lage des Gefangenseins zwischen Leben und Tod verharren lassen. Eine durchaus schöne Parallele zu Saskias irdischem Leben, die den Zuseher_innen der TV-Serie hoffentlich nicht, wie im Roman, auf dem silbernen Tablett präsentiert wird.