Cover von Der Fremde wird in neuem Tab geöffnet

Der Fremde

Verfasser: Suche nach diesem Verfasser Camus, Albert
Verfasserangabe: Albert Camus. In neuer Übers. von Uli Aumüller
Medienkennzeichen: LNI
Jahr: 1997
Verlag: Reinbek bei Hamburg, Rowohlt
Reihe: Rororo; 22189
Mediengruppe: Buch
verfügbar

Exemplare

BarcodeStandorteStatusVorbestellungenFrist
Barcode: 08388000999947 Standorte: LNI Cam Status: Verfügbar Vorbestellungen: 0 Frist:

Inhalt

Der im selben Jahr wie Camus’ philosophisches Hauptwerk Der Mythos von Sisyphos erschienene Roman Der Fremde bringt das Lebensgefühl einer Generation zum Ausdruck, die sich angesichts traumatischer Kriegserfahrungen mit der Grundfrage nach dem Sinn des Lebens konfrontiert sah. In dem frühen Meisterwerk verkörpert Camus seine Idee des Absurden in der Figur des »Anti-Helden« Meursault, dessen Einzelschicksal ins Symbolische überhöht wird.
Inhalt: Meursault, ein kleiner Büroangestellter in Algier, erzählt seine Geschichte. Nach dem Tod seiner Mutter, der ihn nicht wirklich trifft, nimmt er sich zwei Tage frei, um an der Beerdigung teilzunehmen. Nach der Rückkehr beginnt er eine Liebesbeziehung mit seiner früheren Kollegin Maria. Sein Nachbar Raymond lädt ihn als Dank für eine Gefälligkeit zu einem Strandausflug ein, bei dem es zu einer Auseinandersetzung zwischen Raymond und einem Araber, dem Bruder seiner früheren Geliebten, kommt. Meursault, der Raymonds Waffe an sich genommen hatte, um Schlimmeres zu verhindern, trifft später allein auf den Araber und fühlt sich von dessen in der glühenden Mittagssonne aufblitzenden Messer so bedroht, dass er ihn erschießt. Im anschließenden Mordprozess wird versucht, die moralische Verdorbenheit Meursaults anhand seines Verhaltens in den Tagen vor dem Mord zu beweisen. Seine Äußerung, er habe den Araber eigentlich gar nicht erschießen wollen, allein die Sonne sei Schuld daran gewesen, wird mit Gelächter quittiert. Die Tröstungen des Gefängnisgeistlichen, der ihm Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod machen will, weist er zurück. Er ist nicht bereit, Reue zu empfinden oder sie zu heucheln, und wird verurteilt. Im Angesicht der Hinrichtung erkennt und akzeptiert er die Absurdität seines Daseins.
Aufbau: Das Buch gliedert sich in den Bericht über die Ereignisse vor dem Mord und die Gerichtsverhandlung. Insgesamt beträgt die erzählte Zeit rund ein Jahr. Der erste Teil umfasst einen Zeitraum von 18 Tagen und erzählt in kurzen, aneinander gereihten Hauptsätzen die – von Meursault noch nicht als absurd empfundenen – Einzelepisoden, ohne sie in einen Sinnzusammenhang zu stellen. Der monotone Tonfall lässt Meursault sowohl bei der Beerdigung als auch beim Liebesakt als unbeteiligten Beobachter erscheinen. Gleichgültig beschreibt der Ich-Erzähler die zufälligen Begebenheiten in seinem Leben, ohne sie zu reflektieren.
Der zweite, aus fünf Kapiteln bestehende Teil des Buchs über Gefängnisaufenthalt, Gerichtsverhandlung mit Verurteilung, Auseinandersetzung mit dem Geistlichen und das Warten auf die Hinrichtung umfasst elf Monate. Erst jetzt werden die Einzelakte des ersten Teils in einen kausalen Zusammenhang gestellt, jedoch nicht von Meursault, sondern von den Juristen, die eine Gesetzmäßigkeit in seinem Handeln erkennen, welche die Wirklichkeit verzerrt. Die einzig mögliche Konsequenz aus seinem nun als absurd empfundenen Dasein sieht er im Lebensgenuss, ohne Sinn. Er fühlt sich glücklich.
Wirkung: Der »Pessimismus voll Hoffnung« ließ die literarische Sensation 1942 zum Klassiker der französischen Literatur werden. Die Figur des »absurden Helden« Meursault, der sich weigert, Lüge und Heuchelei in der Gesellschaft zu akzeptieren, fand bei Generationen von meist jungen Lesern große Sympathie. S. Na. -- Dieser Text bezieht sich auf eine vergriffene oder nicht verfügbare Ausgabe dieses Titels.

Details

Verfasser: Suche nach diesem Verfasser Camus, Albert
Verfasserangabe: Albert Camus. In neuer Übers. von Uli Aumüller
Medienkennzeichen: LNI
Jahr: 1997
Verlag: Reinbek bei Hamburg, Rowohlt
opens in new tab
Systematik: Suche nach dieser Systematik LNI
Interessenkreis: Suche nach diesem Interessenskreis Klassik
ISBN: 3-499-22189-6
Beschreibung: 877. - 896. Tsd., Neuausg., 142 S.
Reihe: Rororo; 22189
Schlagwörter: Algier; Mord; Todesstrafe; Geschichte 1942; Belletristische Darstellung; Angestellter; Franzosen
Beteiligte Personen: Suche nach dieser Beteiligten Person Aumüller, Uli [Übers.]
Sprache: Deutsch
Originaltitel: L'étranger <dt.>
Mediengruppe: Buch