Klappentext
Litauen - Lettland - Estland
Die schönsten Reiserouten durch die Ostseelandschaften Litauens, Lettlands und Estlands
Essays zur Geschichte und Kultur der jungen Republiken - ihre Wege in die Unabhängigkeit
Rundgänge durch die alten Hansestädte Riga und Tallinn, durch Vilnius-, das »Jerusalem des Nordens«, die Universitätsstadt Tartu und Kaunas, die »Stadt der Museen«
Stille und Einsamkeit auf den estnischen Inseln, eine Dampferfahrt auf der Memel, Kanutouren in unberührter Seenlandschaft, Spaziergänge an kieferngesäumten Stränden aus mehlfeinem Sand
Ausflüge zu den barocken Schlössern der kurländischen Herzöge, zu trutzigen Ordensburgen, deutschbaltischen Gutshöfen und in nostalgische Seebäder
Viele praktische Tips: Hotels, Privatunterkünfte, Restaurants und Cafés in Stadt und Land
Kundenrezensionen
Durchschnittliche Kundenbewertung:
14 von 15 Kunden fanden die folgende Rezension hilfreich:
Zwiespältiger Eindruck, 28. Juli 2002
Rezensentin/Rezensent: Klaus Johannes Rusch (Mehr über mich) aus Wien
Als Reisebegleiter für eine organisierte Rundreise wäre der Dumont Reiseführer Baltikum mit zahlreichen Informationen zu Sehenswürdigkeiten und Hintergrundberichten zur Geschichte der Länder wahrscheinlich ganz gut geeignet. Für Individualreisende hingegen ist er nur eingeschränkt zu empfehlen. Als besonders unpraktisch erweist sich die Trennung in einen Textteil und einen Serviceteil, zumal dieser wiederum in drei Landessektionen unterteilt ist, die sich farblich nicht unterscheiden.
Die Routenbeschreibungen und Stadtwege sind zwar verwendbar, allerdings fehlen oftmals Details (beispielsweise als Routenangaben "etwa 25 km nördlich von Vilnius" oder "am Südwestufer des Naherholungsgebietes Kaunasser Meer") und grundsätzlich Entfernungsangaben, was die Reiseplanung erschwert. Nicht gefunden haben wir auch das Schloß Raudondvaris bei Seduva, dafür nach einigem Suchen ein gleichnamiges Schloß bei Kaunas.
Die Sehenswürdigkeiten sind großteils ausreichend beschrieben, auch wenn einige Informationen veraltet sind, hier fehlt jedoch eine Gewichtung: der Reiseführer geizt nicht mit Superlativen, selbst für den unbedeutendsten Ort findet sich ein erwähnenswertes Faktum. Die endgültige Entscheidung müssen ohnehin die Reisenden treffen, einige Anhaltspunkte wären jedoch hilfreich.
Für eine 5. Auflage unverständlich sind die vielen kleinen und größeren Fehler, die sich eingeschlichen haben. So erfreut der Ferienort Nica Besucher nicht mit weißem Sandstrand, denn Nica liegt nicht am Meer und hat somit überhaupt keinen Strand. Ebensowenig ist Nica eine halbe Autostunde von Liepaja entfernt (es sind gerade einmal 22 km), auch touristische Infrastruktur sucht man hier vergeblich, einzig das angegebene Motel gibt es. Ob eigentlich das etwas weiter entfernte lettische Nida, oder aber Orte in der Umgebung von Nica, wie Rucava, gemeint waren, bleibt unklar. Bei einigen Landkarten stimmt der Maßstab nicht (Abweichungen um den Faktor zehn), beispielsweise bei Kaunas-Tilsit oder Vilnius-Palanga.
Ein Kompliment verdient der Serviceteil inhaltlich: Die Auswahl an Unterkünften ist klein aber fein, die Informationen waren durchwegs am aktuellen Stand und die Auswahl repräsentativ und empfehlenswert. Bei Telefonnummern ist allerdings nur die lokale Nummer angegeben, die Ortsvorwahl findet sich am Beginn des Ortsteils, die Landesvorwahl im allgemeinen Serviceteil, permanentes Blättern und Suchen ist also garantiert. Im allgemeinen Teil finden sich einige veraltete Angaben, so zum Beispiel zur Visapflicht, ebenso wie wenig hilfreiche Tips ("Das Zahlen von Trinkgeld ist nicht obligatorisch, jedoch sollte man als besserverdienender Westtourist etwas geben.")
Insgesamt bleibt ein zwiespältiger Eindruck, gemeinsam mit einer guten Straßenkarte ist der Dumont Reiseführer Baltikum durchaus verwendbar, auch wenn etwas mehr Sorgfalt bei der Zusammenstellung und eine nutzungsfreundlichere Gestaltung wünschenswert wären.